VHS ins Altwerk / Innenstadt aufmöbeln ?

Ende letzten Jahres haben endlich Magistrat und Stadtverordnetenversammlung das Abriss- und Einkaufszentrumsprojekt für das historische Opel-Altwerk ad acta gelegt. In einer Drucksache wurden viele von unserer BI jahrelang vergeblich vorgetragene Anregungen für die Nutzung aufgegriffen . Eine Detaillierung soll die Potentialanalyse der vom Magistrat beauftragten Firma BNP Paribas Real Estate bringen. Deren Zwischenbericht im Bauausschuss am 8.12.2014 brachte zunächst gegenüber den Vorschlägen der BI keine wesentlich neuen Erkenntnisse.
BI-Mitglied Jan Muschiol wird als Förderstipendiat mit seinem Stadtlabor versuchen, unter Beteiligung von Fachstellen, Bürgern und Interessierten, eine Idee für eine mögliche Innenstadt 2.0 (unter Einbezug des Altwerks) zu entwickeln.

Nun gibt es aus Magistrat und Stadtverordnetenversammlung Vorschläge, die die Nutzung des Opel-Altwerks und die Entwicklung der benachbarten Innenstadt betreffen. Der Magistrat hat eine Drucksache zur (zunächst teilweisen) Verlagerung der Volkshochschulaktivitäten in Altwerksbereiche vorgelegt. Und die Fraktionen von SPD/CDU/Grünen/RFFW möchten den Magistrat beauftragen, eine Planung für die Nutzung der Investitionszuschüsse (+Eigenbeteiligung) des Landes zum Hessentag 2017 vorzulegen. In deren Antrag bleibt allerdings das Opel-Altwerk außen vor.

Zur Magistratsvorlage, in der eine Anmietung von Räumen für die VHS-Nutzung vorgeschlagen wird, hat BI-Mitglied Michael Flörsheimer unter Aufgreifen des BI Vorschlags zum Kauf der historischen Gebäude durch die Stadt den folgenden Leserbrief verfasst:
++++++++ Leserbrief, 5.2.2015 +++++++++++++++++++++++

Kaufen statt mieten

Die Volkshochschule möchte demnächst Teile ihrer Unterrichtsräume (später möglicherweise alle) in das Opel-Altwerk verlegen.  

So weit, so gut. Aber nicht in Räume, die die Stadt zuvor erworben hat - derzeit sind alle Unterrichtsräume im Besitz der Stadt oder der Gewobau (die ebenfalls im Besitz der Stadt ist) - sondern zu hohen Mietpreisen in  von den Altwerk-Besitzern zu mietenden Flächen (126.000 Euro pro Jahr die ersten zwei Jahre für eine kleiner Fläche, dann 431.000 Euro für die größere, in die so ziemlich alle Unterrichtsräume rein sollen = 2.850 qm)

Die angedachten Flächen befinden sich zuerst im Bereich D1, also dort wo Herr Krauss sein Autowerk hinpacken wollte. Nach 2,5 Jahren dann in die jetzt von der Hochschule Rhein-Main genutzten Räumen entlang der Weisenauerstrasse.

Also alles nicht im Bereich, der für die "Shopping-mall" vorgesehen war.

Festzustellen bleibt: HKS verwertet bislang Gebäude des Altwerks fast ausschließlich über Mieter der "öffentlichen Hand". F-Gebäude südlich der Bahnlinie durch Studentenwerk Frankfurt (Studentenwohnheim) und Kreis Groß-Gerau (Gymnasium).

Nördlich der Bahn bisher Hochschule, demnächst also Stadt Rüsselsheim.

Dazu kommen von Opel angemietete Räume, also vom Eigentümer an den Besitzer transferiertes Geld. 

Würde die Stadt den vorderen Teil des Altwerks (also den Bereich in den die "Shopping-mall" hin sollte) zum derzeitigen Buchwert kaufen, statt allein mit der Miete für die VHS in zehn Jahren mit über 4,3 Millionen Euro HKS/ImmoFonds zu finanzieren, bliebe noch sehr, sehr viel Geld übrig für bauliche Maßnahmen etc.. Und wesentlich mehr Raum, als die VHS benötigt.

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